Weiterbildung und Qualifizierung durch Bildungsfreistellung stärken

Zu einem Gespräch mit der Stellvertretenden Vorsitzenden der grünen Landtagsfraktion, Charlotte Schneidewind-Hartnagel, zum Thema Bildungsfreistellung, trafen sich die Vorsitzenden des DGB-Kreisverband Heidelberg Rhein-Neckar mit der Landespolitkerin in ihrem Wahlkreisbüro in Eberbach.

Der DGB fordert unter dem Motto „Gib mir Fünf“ eine gesetzlich geregelte Freistellung für eine Bildungszeit von 5 Tagen pro Jahr für politische, allgemeine und berufliche Bildung sowie zur Qualifizierung für Ehrenämter. Anspruch sollen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, dual Studierende, Auszubildende und Beamte haben.
Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements, zur Sicherung des Fachkräftebedarfs und zur Eröffnung individueller Bildungs- und Aufstiegschancen brauchen die Menschen in Baden-Württemberg mehr Bildungszeit“, so Thomas Wenzel, der Vorsitzende des DGB-Kreisverbands Heidelberg Rhein-Neckar.
Im Koalitionsvertrag hatte Grün-Rot ein solches Gesetz vereinbart. Bis auf Baden-Württemberg, Sachsen und Bayern verfügen alle Bundesländer über entsprechende gesetzliche Freistellungsmöglichkeiten.
Charlotte Schneidewind-Hartnagel versicherte dem DGB im Gespräch, dass ein entsprechendes Gesetz bald auch für Baden-Württemberg kommen werde. „Besonders wichtig ist mir dabei die Ausgestaltung der Details. Die Weiterbildungsbeteiligung ist noch zu stark von Geschlecht, Herkunft, Migrationshintergrund und sozialem bzw. beruflichem Status abhängig.“, so Schneidewind-Hartnagel. „Wie wir aus den Zahlen aus den anderen Bundesländern wissen, ist der Prototyp des Anspruchnehmers, der jüngere, relativ gut ausgebildete und relativ gut verdienende männliche Arbeitnehmer. Mir ist wichtig, dass bei der Stärkung der Weiterbildung vor allem auch Geringqualifizierte, Teilzeitbeschäftigte und Frauen von dem Gesetz profitieren. Weiterbildung und Qualifizierung ist nicht nur angesichts des demographischen Wandels, sondern gerade auch für die langfristige Arbeitsplatzsicherheit eine wichtige Grundlage.“
Dem stimmte Jürgen Lenz, Vorsitzender des DGB-Ortsverbands Eberbach, zu: „Die in der EU gesetzten Ziele zur Weiterbildungsbeteiligung können nur mit einem Bildungszeitgesetz und durch eine breit angelegte Weiterbildungsoffensive erreicht werden.“ Mit der Fachkräfteallianz und dem Bündnis für Lebenslanges Lernen habe die grün-rote Landesregierung die ersten wichtigen Grundlagen bereits gelegt.

 

Bild: (hof) Das Bild zeigt von links nach rechts MdL Charlotte Schneidewind-Hartnagel, verdeckt Birgit Roos GEW, Jürgen Lenz DGB OV Eberbach, Thomas Wenzel DGB Kreisvorstand und Ewald Rudolf GDB OV Eberbach. Nicht auf dem Bild: Milena Brodt DGB Kreisvorstandssekretärin

 

Quelle: PM vom 03.05.2014

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