Stellungnahme von Anja Wirtherle zur Beleuchtung des Skateparks, 27.07.2023

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wer RNZ liest, hat vermutlich schon bemerkt, dass die Zahlen zur Beleuchtung des Skateparks falsch wiedergegeben wurden. Nicht zusätzlich entstehen die Jahreskosten von 660 €, sondern insgesamt, incl. Anschaffung und Wartung!

Gerne möchte ich nochmal das wichtigste herausstellen: Die Beleuchtung soll nur eine Bedarfsbeleuchtung sein, sie muss nur brennen, wenn die Anlage in der Dämmerung/bei Dunkelheit genutzt wird! Sie ist deshalb keinesfalls vergleichbar mit einer Straßenbeleuchtung an div. anderen Orten in Sinsheim. Sie könnte z.B. mit einem Taster ausgestattet sein, mit dem, wie bei einer Treppenhausbeleuchtung, das Licht für eine bestimmte Zeit angeschaltet wird. Dann, nach z.B. 15 min., fängt das Licht an zu blinken um anzuzeigen, dass es bald ausgeht. Dies natürlich, um Unfälle wegen plötzlicher Dunkelheit zu vermeiden.

Wir haben nicht sehr viele Plätze in Sinsheim, an denen sich unsere Jugendlichen treffen können und möchten, und es auch gerne gesehen wird. Die Skateanlage ist ein von uns geschaffener öffentlicher Raum, dessen Nutzung wir durch wenig Einsatz ausdehnen können.


Ich denke, für uns alle ist klar: auch für den Skatesport ist regelmäßiges Training wichtig. Es ist ein ebenso ernst zu nehmender Sport wie Fußball, Radsport usw., auch wenn die Jugendlichen nicht in einem Verein organisiert sind. Die Anlage wird, durch den offenen Charakter, der ja auch gewollt ist, am Nachmittag und frühen Abend oft von Kindern befahren, auch mit Laufrädern und Scootern. Ein Trainingsbetrieb ist dann nur sehr eingeschränkt möglich, da die Älteren selbstverständlich darauf Rücksicht nehmen. Bei den meisten Fußballplätzen ist das anders, da sind Kinder und Freizeitkicker mindestens nicht gerne gesehen, oft sogar nicht erlaubt. Der Skateplatz wird geteilt mit verschiedensten Gruppen, und das ist auch so von allen gewünscht.

Aber für Sportler, die regelmäßig trainieren wollen und müssen, und sowieso für berufstätige Skater ist deshalb ein Training oft erst am Abend möglich. Besonders in Herbst und Winter, wenn es früh dunkel wird, kann aber leider ohne Beleuchtung abends nicht mehr gefahren werden.



Die Skategemeinschaft hat sich schon bei der Entstehung des Skateparks intensiv eingebracht, hier war die praktische Jugendbeteiligung besonders gut gelungen. Auch jetzt sind die jungen Leute dort sehr bemüht, die Anlage sauber und in Schuss zu halten.

Dass damals gesagt wurde, ein Licht könne man nicht installieren, wurde von den Jugendlichen akzeptiert. Obwohl es sich seitdem jedes Jahr zeigt, wie wichtig so eine Beleuchtung wäre, wollten die Jugendlichen nicht zu offensiv mit dieser Bitte auftreten, aus Sorge, zu viel zu fordern. Allerdings ist die Community inzwischen gewachsen, die Trainingszeiten müssten ausgedehnt werden. In anderen Skateanlagen ist eine Beleuchtung selbstverständlich.

Ganz wichtig ist für uns auch: Die Anlage ist nicht nur ein Sportplatz, sondern viel mehr.  Jugendliche können sich dort sinnvoll beschäftigen, eine Integration aller gelingt dort sehr gut, der Zusammenhalt ist groß, und die mobile Jugendarbeit ist vor Ort und hilft bei Problemen.Es werden Cleanup Days und Veranstaltungen, wie der SPRING BASH organisiert. Beim Spring Bash 2023 kamen Skater sogar aus Gelsenkirchen nach Sinsheim, um mitzumachen.

Durch meine vier Jungs habe ich schon viel Zeit am Rand von Fußballplätzen und Basketballplätzen verbracht um mitzufiebern, habe das auch immer gerne gemacht.

Deshalb bin ich auch gerne der Einladung zum Contest beim Spring Bash gefolgt, habe mir den Wettbewerb angesehen und war begeistert. Hier wurde jeder gelungene Sprung von allen gefeiert, jeder unterstützte jeden, es war wirklich ein tolles Gemeinschaftsgefühl spürbar.


Die Skatejugendlichen waren übrigens diejenigen, die sich immer wieder in Gemeinderatssitzungen sehen ließen, wenn das Thema sie betroffen hat. Deshalb ist ein Ja zur Beleuchtung auch ein Ja zur politischen Beteiligung von jungen Leuten. Junge Menschen, die für ihre Wünsche einstehen, dafür auch in die Gremien kommen, sind hoffentlich aktive Kommunalpolitikerinnen und -politiker von morgen.


Es ist klar: unsere Fraktion ist für die Installation einer Beleuchtung. Da dies nur bei Bedarf brennen soll wird es sehr wenig Energieverbrauch geben. Für eine Solarbeleuchtung wären insgesamt 6 Laternenmasten erforderlich. Nicht nur weniger wirtschaftlich, sondern vermutlich tatsächlich in dem Fall auch weniger klimafreundlich, da die Herstellung der vier zusätzlichen Masten ja auch energieaufwendig wäre.

Deshalb sind wir für die zwei kabelgebundenen Masten, Variante 1, für Gesamtkosten von rund 660€ pro Jahr, inklusive Installation und Wartung.

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