Das Bebauungsverfahren „Heinzengrund“ in Ehrstädt zeigt deutlich die Schwierigkeiten und Gefahren des beschleunigten Verfahrens nach §13b. Infos dazu hier.
Alles muss viel schneller abgewickelt werden, es gibt einen Zwang zu relativ schnellen Entscheidungen, auch die Umweltprüfung entfällt. Die Bürger fühlen sich dadurch überrollt, durch den Zeitdruck bei der Planung ist die Kommunikation schwieriger.
Auch technisch zeigen sich Probleme:
Ehrstädt ist hochwassergefährdet und gerade die Lage unterhalb des neuen Baugebiets ist bei Starkregen sehr gefährdet. Es gab zwar eine Untersuchung des Ingenieurbüros Bioplan dazu, aber leider bleibt nicht die Zeit, das Starkregenkataster, das für unsere Gemeinde in der Pipeline ist, abzuwarten. So manche Gemeinde hat sich nach dessen Erstellung die Augen gerieben, welche Gefahrenpotentiale durch zukünftig erwartbare Starkregenereignisse daaufgedeckt wurden. Bei einem gewöhnlichen Verfahren hätte man dieses Kataster bequem abwarten können, zumal ja auch noch Bauplätze in der „Brache“ entstehen sollen.
Aber es gibt auch positive Seiten der geplanten Bebauung:
Die Konzentration auf eine größere Fläche anstatt mehrerer kleiner Baugebiete macht die Erschließung wirtschaftlich und spart damit Steuergelder, macht die Bauplätze vielleicht auch günstiger. Da es sich um städtisches Gelände handelt haben wir großen Einfluss auf den Bebauungsplan, dieser ist technisch gut durchdacht, bei den Vorgaben wurde auch der Klima- und Artenschutz berücksichtigt. Wir hoffen, dass auch hier eine gemeinsame Wärmeversorgung durch ein Nahwärmenetz oder die sogenannte kalte Nahwärme, die auch ein Kühlen im Sommer ermöglicht, geplant werden kann.
Außerdem ist der Wohnraummangel nicht zu leugnen. Viele Familien sind auch in unserer Gegend auf der Suche nach Häusern. Was mich wieder zu dem geplanten zweiten Baugebiet „Brache“ in Ehrstädt führt. Hier sollte man auf, dem Dorf angepasste, mehrgeschossige Wohnbauweise setzen. Menschen, deren Häuser zu groß geworden sind, weil die Kinder aus dem Haus sind können in ihrem gewohnten Umfeld bleiben, auch so wird passender Wohnraum für Familien frei.
Denn wir müssen in Zukunft jede Möglichkeit nutzen, den Flächenverbrauch zu verringern, der uns wieder ein Stück Natur nimmt und zur Versiegelung beiträgt.
Unsere Fraktion wird aufgrund der vielen Für und Wider zu diesem Punkt nicht einheitlich abstimmen
Anja Wirtherle, Gemeinderatsitzung 29.09. 2020
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