Liebe Sinsheimer, Freunde und Gäste des Fohlenmarktes,
dieses Grußwort für den Sinsheimer Fohlenmarkt schreibe ich besonders gerne. Das hat zwei Gründe: Erstens, es gibt nur noch wenige große Volksfeste im Kraichgau, Neckartal und Odenwald, die es geschafft haben, sich so lange zu behaupten und damit ein Stück regionale Kultur in die Zukunft tragen. Und zweitens, erfindet sich der Sinsheimer Fohlenmarkt in diesem Jahr gewissermaßen neu. Sinsheim wagt aus eigener Kraft, mit eigenen Ideen und im besten Sinne mit bürgerschaftlichem Engagement einen Neuanfang und bekennt sich zugleich zu seiner Tradition. Das hat meine größte Sympathie, denn genau das ist es, worum es aus meiner Sicht geht, wenn Leute wie ich versuchen, das Motto „Im Grünen daheim“ in die Herzen und Köpfe der Menschen zu tragen.
Sind wir ehrlich: Der Sinsheimer Fohlenmarkt ist seit 1902 eine bekannte regionale Veranstaltung, die in den vergangenen Jahren in eine Krise gerutscht ist. Anstatt die Flinte ins Korn zu werfen, haben die Sinsheimer sich auf die historischen Wurzeln dieses bunten Volksfestes besonnen, haben mutig das Programm und die Dauer des Festes zusammengestrichen. Dabei haben sich die Sinsheimer auf die eigenen Stärken besonnen. Herausgekommen für das nunmehr viertägige Programm ist das Motto: „Aus Sinsheim für Sinsheim“ und die ganze Stadt und alle Vereine haben sich der Wiederbelebung des Fohlenmarktes verschrieben. Das nennt man neudeutsch „Stärkung der Kernkompetenzen“ und das ist genau das, aus dem aus meiner Sicht der Antrieb für eine gute und erfolgreiche Zukunft gemacht ist.
Gerade in den Zeiten der Globalisierung geht es nicht darum, anderen Vieles nachzumachen oder Wachstum um jeden Preis zu erzwingen. Weniger ist manchmal eben mehr. Es geht darum, das Eigene, das Regionale, das in Tradition gewachsene Einmalige zu stärken und so unverwechselbare Lebensqualität zu erzeugen. Der neue Sinsheimer Fohlenmarkt hat die besten Chancen mit seinem besonderen, von zahlreichen Vereinen getragenen Programm die Sinsheimer und viele Gäste von außerhalb zu faszinieren und anzuziehen.
Das gute an Traditionen und gemeinsamen Festen ist, dass wir uns begegnen und dabei erkennen, wie lebenswert das gemeinsame Leben genau jetzt und hier tatsächlich ist. Märkte wie der Fohlenmarkt von Sinsheim waren seit Alters her Treffpunkte und Orte, um etwas zu finden, was für den täglichen Bedarf gebraucht wurde. Warum sollte das heute anders sein? Vielleicht entdecken wir heute in den Gesprächen und Treffen mit Fremden oder entfernten Bekannten, neue Perspektiven und Ideen, die uns beruflich oder privat weiter bringen. Landwirtschaftliche Märkte waren schon immer und sind bis heute quirlige, lebendige Orte, in deren Umfeld auch deshalb soviel Neues entstand, weil viele engagierte Leute hier die Köpfe zusammensteckten und Ideen austauschten. Hier war und ist man im Grünen daheim.
Dem 100sten Sinsheimer Fohlenmarkt wünsche ich in diesem Sinne einen innovativen, zukunftsorientierten und lebensfrohen Neuanfang.
Ihre
Charlotte Schneidewind-Hartnagel (MdL) Bündnis 90/Die Grünen
Quelle: Wahlkreisbüro Schneidewind-Hartnagel 21.05.2014
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