Mit Strom vor Ort gewinnen…

(kg) Stromblogger Thorsten Zoerner aus Mauer veranschaulichte in seinem spannenden und sehr informativen Vortrag am vergangenen Montag im Hotel „Bär“ in Sinsheim, wie in der Kraichgaugemeinde das Ziel „25 % Eigenerzeugung“ erreicht werden kann.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Krystyna Grendus,  Grüne Spitzenkandidatin der kommenden Gemeinderatswahl.

Wie das ZDF-Politbarometer neulich berichtete, befürwortet die Mehrheit der Deutschen eine Beschleunigung der Energiewende. Allerdings sollte bei der Umsetzung des Bürgerwillens darauf geachtet werden, dass Standortnachteile von Großkraftwerken entschärft und nicht zementiert werden. Statt der Monokultur, soll ein nachhaltiger Strommix in die Gemeinde Einzug halten. Das ist die Voraussetzung dafür, dass man in jedem Ort mit Strom gewinnen kann.

Herr Thorsten Zoerner schreibt in seinem Blog:

Wenn Wind und Sonne nicht als Energieträger verfügbar sind, dann macht es zumindest aktuell nicht den Strom teuer, sondern Biomasse/Laufwasser und andere Erzeuger glücklich.

Das Tor zum Kraichgau wird die Stadt Sinsheim genannt. Im ortsansässigen Technikmuseum kann man ein Urgestein der Windkraft, einen Flügel von Growian, bestaunen. Fährt man auf der Autobahn gen Osten, so kommt man nach etwa 15 Minuten an der Quelle von mehr als der Hälfte des Stromes der Stadt vorbei. Das Kraftwerk Heilbronn-Neckarsulm, welches durch EnBW Erneuerbare und Konventionelle Erzeugung AG (EZG) betrieben wird und mit Sicherheit ein Großkraftwerk genannt werden darf. Hier wird Steinkohle verfeuert, die über Bahn und Neckar dem Kraftwerk zugeführt wird. Etwa 90 Kilogramm werden pro Sekunde benötigt, damit das Feuer nicht ausgeht. In Sinsheim bekommt man davon wenig mit, dabei spielt die Stadt eine wichtige Rolle im Energiekonzept der Metropolregion Rhein-Neckar.

Zoerner behandelte in  seinem Vortrag Themen wie Engpassmanagement und die Frage, ob neue Hochspannungstrassen z.B. vom Norden in den Süden gebraucht werden. Er wies auf den Zusammenhang von negativen Strompreisen und der Erhöhung der EEG-Umlage hin.

Durch einen bisher politisch verhinderten Ausbau von Speichern unterschiedlicher Art und Größe könnten negative Strompreise vermieden werden. Der Strom müsste also nicht verschenkt werden.

Herr Thorsten Zoerner befürwortete die Gründung einer Bürgerenergie-Interessengemeinschaft mit dem vorläufigen Ziel, einer 25 %igen Elektroenergieeigenversorgung der Stadt Sinsheim.

Im Anschluss wurde noch viel mit den interessierten BesucherInnen des Abends diskutiert und offene Fragen geklärt.

 

 

Weitere Informationen:  http://blog.stromhaltig.de

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