Kostenlose Verfügung von Menstruationsartikel in Schulen und öffentlichen Gebäuden in Sinsheim

Ein Kommentar von Jens Töniges

Der Grünengemeinderatsfraktion geht es darum den Mädchen und jungen Frauen diese Menstruationsprodukte kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Schülerinnen in Sinsheim sollen einfach einen besseren und unkomplizierteren Zugang zu diesen Produkten haben. Wir haben derzeit in Sinsheim beispielsweise um die 900-1000 Mädchen und junge Frauen in den Schulen, welche davon betroffen sein könnten. Die Kosten sind überschaubar. Wir rechnen für unsere 3 fortführenden Schulen von nicht mehr als 1200 €. Im Idealfall sollte dieses Vorhaben erweitert werden und in allen öffentlichen Gebäuden aufgehängt werden, wo es Damentoiletten gibt, wie Rathaus, Stadthalle und Stadtmuseum….

Das Thema hat sehr viel mit gesellschaftlicher Scham zu tun, viele Frauen berichten immer wieder „keinen Tampon oder keine Binde zu haben“. Eine plötzlich eintretende Menstruation kann eine Frau richtig in Panik versetzen und es ist deswegen unserer Meinung nachsinnvoller und gerechter, wenn Frauen einen unkomplizierteren Zugang darauf haben. Vielleicht könnte man mit einem Pilotprojekt in einer der 3 fortführenden Schulen beginnen. 

Eine Frau gibt im Laufe ihres Lebens um 21000 € nur für Menstruationsartikel aus, ganz abgesehen von Ausgaben von eventuellen medizinischen Schmerzmitteln etc. Demografischen gesehen bilden die Hälfte unserer Bevölkerung in ganz Deutschland ab und das ist auch nicht anders hier in unserer Stadt. Rund 18200 Sinsheimer stehen 18400 Sinsheimerinnen gegenüber. Es ist aus unserer Sicht nur fair, wenn unsere Gesellschaft wegen dieser klaren Benachteiligung des „Frau-Seins und der damit verbundenen Menstruation“, welche neben den Unannehmlichkeiten im Alltag auch noch zusätzliche Kosten verursachen, dafür sorgt, einen wie auch immer gestalteten Ausgleich für diesen Nachteil zu schaffen. 

Deswegen ein klares „Ja“ zu Kostenlosen Menstruationsartikeln.

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