Gute Willkommenskultur in Waibstadt entwickelt

MdL Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Grüne) besucht die Flüchtlingsunterkunft in Waibstadt

Seit Freitag ist die Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Seniorenheim in der Waibstadter Hauptstraße mit Leben gefüllt. Vorwiegend Flüchtlinge aus Syrien, Palästina, Pakistan und Indien sind angekommen und leben sich nun ein. Nach Krieg, Verfolgung, Verlust der Heimat und Flucht suchen sie in Deutschland Asyl.
Die Flüchtlinge kommen direkt aus der Landeserstaufnahmestelle in Karlsruhe nach Waibstadt. „Es wartet viel Arbeit auf uns, aber die Menschen sind nicht hilflos und finden sich schnell zurecht“, wie Sozialarbeiterin Mascha Bender berichtet. Sie koordiniert gemeinsam mit den KollegInnen des Landkreises und der Stadtverwaltung die Versorgung der Neuankömmlinge.
Eine entspannte Atmosphäre empfängt die Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Sinsheim, Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Grüne), bei Ihrem Besuch in der Unterkunft. Kinder spielen auf den Fluren, in der Gemeinschaftsküche wird gekocht, der Hausmeister bringt mit Hilfe eines Hausbewohners Briefkästen für die Familien an. Bereits während Mascha Bender durch die Räume führt, zeigt sich die große Hilfsbereitschaft der Waibstadter Bevölkerung. Zwei Frauen bringen Kleidung und fragen, wo weitere Sachspenden abgegeben werden können. Es entsteht gerade ein Asylkreis, bei dem bereits über 80 Personen Ihre Mithilfe angeboten hätten, wie Bender berichtet. „ Die Türen in unserem Haus sind offen und die Menschen sind sehr gastfreundlich “, so Bender weiter. Schon nächste Woche soll es die ersten ehrenamtlichen Sprachkurse geben. Die schulpflichtigen Kinder werden in den nächsten Wochen zur Schule gehen und dort sowohl in einem Vorbereitungsunterricht als auch direkt im Klassenverband, z.B. am Sportunterricht, teilnehmen. Die Zusammenarbeit mit Lehrerinnen und Lehrern, die nun auch zum ersten Mal vor dieser Aufgabe stehen, sei sehr gut.
Steigende Flüchtlingszahlen stellen die Landkreise und die Kommunen vor eine große Aufgabe. Unsicherheiten und Ängste in der Bevölkerung können durch frühzeitige und umfassende Informationen aufgelöst werden. „Nur wenn aus betroffenen, beteiligte Bürgerinnen und Bürger werden, steht die Integration der Flüchtlinge auf einer sicheren Säule,“ stellt MdL Schneidewind-Hartnagel fest.

Der Kreis stockt derzeit deutlich das Personalvolumen auf, wie Bender sagt. Da die Sozialarbeiterinnen nicht nur eine, sondern viele Einrichtungen im Kreis betreuen, wären transportable IT-fähige Endgeräte und Diensthandys eine notwendige Ausstattung für effektiveres Arbeiten und Unterstützungsbedarf vor Ort. Bei Sprachproblemen könnten z.B. Übersetzungsprogramme schnelle Hilfe leisten.
Schneidewind-Hartnagel: „Ich habe nach meinem Besuch einen sehr guten Eindruck und sehe, dass viele Menschen in Waibstadt die Flüchtlinge offen und ohne Ressentiments aufnehmen. Dennoch ist mir bewusst, dass auch von Landes- und Bundespolitik noch mehr getan werden muss. Wir dürfen die Kommunen mit Ihren Aufgaben nicht alleine lassen. Dass wir als grün-rote Landesregierung alles tun werden um in Baden-Württemberg gute und stabile Flüchtlingsunterbringung zu gewährleisten, ist sehr deutlich. Noch im Oktober wird Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu einem Flüchtlingsgipfel einladen und hat dieses auch auf Bundesebene nachdrücklich eingefordert.“
Nach ihrem Besuch in der Flüchtlingsunterkunft sprach die Abgeordnete mit Polizei-Pressesprecher Erhard Loy im Revier Sinsheim. „Schutz und Sicherheit werden auch in Waibstadt nur von der Polizei umgesetzt – dafür werden wir Sorge tragen. Das Gewaltmonopol liegt ausschließlich beim Staat“, so fassten Erhard Loy und die Landespolitikerin die Situation abschliessend zusammen.

 

Quelle: PM vom 02.10.2014

Bild:

MdL Schneidewind-Hartnagel (Rechts) mit Mascha Bender (Mitte) und einer Waibstadterin (Links) die Kleidung in die Unterkunft brachte (sie möchte namentlich nicht genannt werden um sich nicht in den Vordergrund zu spielen)

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