Gewalt gegen Frauen: Kein Kavaliersdelikt, sondern Unterdrückungsmechanismus

Anlässlich des morgigen Internationalen Frauentags und der aktuellen EU-Studie zu Gewalt gegen Frauen fordert die Grüne Jugend Baden-Württemberg Prävention und Opferschutz auch in Baden-Würt-temberg zu stärken.

„Gewalt gegen Frauen ist kein privates, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem – der von der Landesregierung angekündigte Landesaktionsplan gegen Gewalt an Frauen muss nun endlich vorgelegt werden. Wir brauchen ein abgestimmtes Konzept von Prävention und Opferschutz“, fordert Eva Muszar, Landessprecherin der Grünen Jugend Baden-Württemberg. „Wir fordern insbesondere die Kommunen auf, Frauenhäuser nicht über Tagessätze, sondern über institutionelle Förderung zu finanzieren.“ Ta-gessätze je nach Belegung nehmen den Häusern die Planungssicherheit und erhöhen die Kosten für Frauen mit geringem Einkommen, die keinen Anspruch auf Sozialleistungen haben.
Die EU sieht dringenden Handlungsbedarf in den Mitgliedsstaaten: Die vor einigen Tagen vorgestellte EU-Studie ergab, dass in Deutschland 35% aller Frauen Gewalt erfahren haben, mehr als ein Fünftel ha-ben körperliche und/oder sexualisierte Gewalt in Beziehungen erlebt.
„Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich die immer noch ungleichen Machtverhältnisse zwischen Frauen und Männern. Zum Internationalen Frauentag eine erschreckende Nachricht“, erklärt Lea Krug, frauen- und genderpolitische Sprecherin der Grünen Jugend Baden-Württemberg. „Wir brauchen eine Bildung, die konsequent gewaltfreies Zusammenleben fördert und Geschlechterklischees aufbricht. Das ist die nachhaltigste Maßnahme gegen Gewalt!“
„Feminismus ist heute so aktuell wie eh und je. Zentrale Anliegen einer geschlechtergerechten Welt sind Freiheit von Angst, Gewalt und Belästigung. Dafür müssen wir uns jeden Tag einsetzen. Gewalt gegen Frauen ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein Unterdrückungsmechanismus“, so Muszar und Krug.

PM vom 07.03.2014

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