Grüne Jugend Baden-Württemberg stellt sich gegen diskriminierende Petition, die erschütterndes Ausmaß an Homo- und Transphobie zeigt
Die Grüne Jugend Baden-Württemberg unterstützt die geplante Bildungsplanreform in Baden-Württemberg, die die Akzeptanz sexueller Vielfalt als Querschnittsaufgabe an den Schulen verankern soll. In den vergangenen Tagen erregte eine Online-Petition Aufmerksamkeit, die sich gegen diesen Vorschlag wendet. Mittlerweile unterstützen über 23.000 Menschen die Aussage, die Thematisierung von Homo- und Transsexualität sei „pädagogische, moralische und ideologische Umerziehung“.
„Dieses Ausmaß an offener Homo- und Transphobie ist erschütternd. Die vielen diskriminierenden Kommentare unter der Petition sind ein warnendes Beispiel dafür, warum wir die Bildungsplanreform dringend brauchen. Homo-, bi- und transsexuelle Jugendliche brauchen positive Bezugspunkte und Diskriminierungen müssen ein Ende haben. Hierbei geht es um fundamentale Menschenrechte“, fordert Eva Muszar, Landessprecherin der Grünen Jugend Baden-Württemberg.
„Die Grüne Jugend Baden-Württemberg fordert schon lange, dass Homo- und Transsexualität in den Bildungsplan muss. Wir stehen voll und ganz hinter der Bildungsplanreform und dem Aktionsplan für Akzeptanz und gleiche Rechte, der gerade erarbeitet wird. Die Situation von LSBT in Baden-Württemberg muss endlich in großen Schritten verbessert werden“, ergänzt Landessprecher Marcel Emmerich. Mobbing und homophobe Schimpfwörter sind alltäglich an Schulen, die Selbstmordrate unter LSBT-Jugendlichen ist siebenmal so hoch wie unter heterosexuellen Jugendlichen (LSBT: lesbisch, schwul, bisexuell, transgender). Gleichzeitig wird an den Schulen Homosexualität oft nur am Rande erwähnt, Transsexualität meist gar nicht. Diese Tabuisierung trägt dazu bei, dass LSBT weiter ausgegrenzt werden.
Die Online-Petition, die laut LSVD entschärft werden musste, da ihre erste Fassung nicht den Richtlinien der Plattform entsprach, stammt aus dem Umkreis konservativer ChristInnen, die stark für sie mobilisieren. „Wir werden uns weiter für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans- und Intersexuelle einsetzen. Wir fordern alle auf, sich dem anzuschließen und Flagge zu zeigen für Menschenrechte und eine Gesellschaft ohne Ausgrenzung – jetzt erst recht“, so Emmerich und Muszar abschließend.
Weitere Informationen:
– Link zur Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/zukunft-verantwortung-lernen-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens
– Stellungnahme des LSVD (Lesben- und Schwulenverband Deutschland): http://www.lsvd-blog.de/?p=6608
– Aktionsplan für Akzeptanz und gleiche Rechte:http://www.sm.baden-wuerttemberg.de/de/Aktionsplan_Fuer_Toleranz_und__gleiche_Rechte_Baden-Wuerttemberg/170735.html
PM vom 19.12.2013
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