Charlotte Schneidewind-Hartnagel: „Wir müssen die Vereinbarkeit von Familienarbeit und Erwerbsarbeit weiter vorantreiben“
Am Equal Pay Day findet auch der Abschlusskongress „Im GRÜNEN daheim“ der Fraktion GRÜNE im Landtag statt. In fünf Regionalkonferenzen hat die Fraktion GRÜNE sich vor Ort mit den Belangen der Menschen im Ländlichen Raum auseinandergesetzt und will die Regionen mit einer nachhaltigen Politik stärken.
Gerade in ländlichen und strukturschwachen Regionen, so die frauenpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion Charlotte Schneidewind-Hartnagel, besteht noch immer eine erhebliche Entgeltungleichheit zwischen Männern und Frauen: „Traditionelle Rollenbilder sind im ländlichen Raum noch stärker verbreitet als im urbanen Raum. In der Folge ist auch die Entgeltdifferenz zwischen Frauen und Männern in manchen ländlichen Regionen deutlich höher als im Landesdurchschnitt.“
„Frauen verdienen auch deshalb schlechter, weil sie häufiger Erwerbsunterbrechungen haben, häufiger in Teilzeit und so genannten Mini-Jobs oder in schlechter bezahlten Berufen arbeiten und seltener in Führungspositionen zu finden sind. Diese Ungleichheit in den Einkommensverhältnissen zwischen Frauen und Männern treten in strukturschwachen Regionen noch deutlicher zu Tage und sind mitverantwortlich für den hohen Anteil von Altersarmut bei Frauen“, so Schneidewind-Hartnagel.
Um die Attraktivität des ländlichen Raums auch für gut ausgebildete junge Frauen und junge Familien zu erhalten, sei es weiterhin notwendig, die Vereinbarkeit von Familienarbeit und Erwerbsarbeit voranzutreiben. „Deshalb haben wir in Baden-Württemberg den Pakt mit den Kommunen geschlossen und in die öffentliche Kinderbetreuung investiert und bauen das Ganztagsschulangebot hauptsächlich in den Grundschulen aus. Die Kommunen sind nun am Zug, dieses Unterstützungsangebot der Landesregierung auch anzunehmen“, fordert Schneidewind-Hartnagel. Zudem müsse weiterhin das Angebot von wohnortnaher Pflege für die älteren Angehörigen vorangetrieben werden.
Die Landesregierung unterstützt außerdem mit Angeboten wie den Kontaktstellen ‚Frau und Beruf‘ gezielt Beratung für Frauen, die wieder in den Beruf zurückkehren, sich weiterbilden oder selbstständig machen wollen. „Dieses Landesprogramm ist sowohl für die Frauen als auch für die Unternehmen in Baden-Württemberg von großem Nutzen, deshalb werden wir es weiterführen, weiterentwickeln und schauen wie wir es ausbauen können“, zeigt sich Schneidewind-Hartnagel überzeugt.
Info: Equal Pay Day und Entgeltdifferenz zwischen Frauen und Männern
Der 2008 in Deutschland erstmals durchgeführte ‘Tag der gleichen Bezahlung‘ markiert den Tag im Jahr, bis zu dem Frauen länger arbeiten müssen, um das durchschnittliche Vorjahresgehalt von Männern zu erreichen. Für das Jahr 2013 ist dies der 21. März 2014.
Nach Angaben der EU-Kommission beträgt die Entgeltdifferenz zwischen Frauen und Männern im europäischen Schnitt 16,4 Prozent, in Deutschland 22,4 Prozent, und nach Angaben von Verdi in Baden-Württemberg 28 Prozent. Im Ländlichen Raum beträgt die Entgeltdifferenz laut dem Deutschen LandFrauenverband in Deutschland im Schnitt 33 Prozent.
Quelle: PM vom 20.03.2014
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