DIE ELSENZHALLE – ALLE FAKTEN AUF DEN TISCH!

Eine schnelle Entscheidung für das Elsenzhallen-Areal ist notwendig

Die Elsenzhalle ist seit mehr als 2 Jahren außer Betrieb. Viele Mitbürger*Innen fragen sich natürlich was aus dieser Veranstaltungshalle werden soll. Ein Ort der Freizeit und Kultur in Sinsheim, an dem von 1965 bis 2020 viele große Events und Ausstellungen stattfanden. Verständlicherweise hat gerade diese Halle für älteren Sinsheimer*innen einen großen Erinnerungswert an vergangene, selbst erlebte und sicherlich großartige kulturelle Veranstaltungen.

Das Areal, die Halle und der Verkehrsübungsplatz sind heute wichtige Elemente mit Entwicklungspotential des Sanierungsgebiets „Wiesental – Innenstadt Ost“. Dieses Sanierungsgebiet beschreibt den Raum vom Vorplatz der Sinsheimer Stadthalle (Dr. Sieber-Halle) bis zum Segelflugplatz. Es handelt sich hier um einen Teil der Sinsheimer Innenstadt geprägt durch das Nebeneinander von Wohnen, Gewerbe und Freizeit, wobei letzteres insbesondere östlich des Schwimmbadparkplatzes eine dominierende Stellung einnimmt. Dieses umrissene Mischgebiet wurde 2015 vom Gemeinderat mit großer Mehrheit förmlich in ein Sanierungsgebiet umgewandelt mit dem Ziel einer städtebaulichen Erneuerung dieses zentralgelegenen Sinsheimer Stadtbereichs.

Einzelne Elemente dieser städtebaulichen Erneuerung wurden neben der aufwendigen Sanierung der Stadthalle und Stadtbibliothek, bereits in den letzten 7 Jahren baulich verwirklicht. Es entstand ein neuer, mit der notwendiger Veranstaltungstechnik versehener Festplatz (Schwimmbadparkplatz), ein großes modernes Parkhaus, ein frisch saniertes Freibad inklusive eines neuen Vorplatzes, ein Wohnmobilstellplatz und eine neue Verkehrsführungen im Bereich des Freibades.

Aus Sicht der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen ist es sehr wichtig, eine Entscheidung zum Thema Elsenzhalle möglichst zeitnah herbeizuführen,  um den „Masterplan vorderes Wiesental“ innerhalb der zeitlichen Frist des geförderten Sanierungsgebiets (2025)zum Abschluss zu bringen. Das Auslaufen des Förderprogramms ist in Sichtweite und die für unsere Stadt so wichtigen Landesfördermittel des Programms könnten nach dem das Ende der Frist nicht mehr genutzt werden. Völlig unabhängig von der zukünftigen Nutzung oder Bebauung des Areals muss entschieden werden, wie es mit der Elsenzhalle weitergeht.

Leider werden derzeit nicht sehr sachgemäße Informationen in der Sinsheimer Öffentlichkeit verbreitet, welche sich vor allem gegen den Abriss der maroden Elsenzhalle richten sollen und unserer Meinung nach die Entwicklung dieses wichtigen Innenstadtbereichs wesentlich verzögern.

Die Argumente für den Erhalt der Halle oder den Veranstaltungsort basieren eher auf emotionalen Erinnerungen und haben weder mit der Veranstaltungskapazität zu tun, welche Sinsheim heutzutageanbieten kann, noch mit der Nutzungsrealität des Wiesentalgebiets.

Die Elsenzhalle – alle Fakten auf den Tisch:

  • Alle, die je dort Veranstaltungen in der Vergangenheit organisierten, kennen auch den riesigen Aufwand, um in diese kahle, einfache Halle Atmosphäre und Ausstattung zu bringen – diese Halle ist schon lange nicht mehr zeitgemäß für den heutigen Anspruch der Eventindustrie.
  • Dach und Statik sind kritisch. Wenn es stark schneit, muss der Schnee abgeräumt werden. Im derzeitigen Zustand kann die Halle kaum betreten, geschweige denn genutzt werden. Die Deckenverkleidung löst sich, das Dach korrodiert wegen Schwitzwasser.  Sicherheitsvorschiften können nicht eingehalten werden.
  • Da der Bestandsschutz durch eine Sanierung der Elsenzhalle aufgehoben werden würde müssten, baurechtlich gesehen, heutige Bau, Energie und Sicherheitsstandards eingehalten werden. Dies würde bei einer Sanierung, gerade in heutiger Zeit, zu unkalkulierbaren Kosten führen. Nur  um wieder eine einfache, kalte Halle zu bekommen.
  • Ein Neubau einer gleichwertigen Halle wäre aufgrund der Haushaltslage nicht realisierbar, geschätzte 3-4 Millionen Euro. Planungen, rechtliche Gutachten und das letztendliche Warten auf finanzielle Zuschüsse, günstige Angebote etc…führen auch dazu, dass dieses Gelände vermutlich noch viele Jahre ungenutzt bliebe.
  • Für den ebenfalls dringend sanierungsbedürftigen Verkehrsübungsplatz gibt es bereits ein alternatives Gelände.Ein möglicher Platz mit viel Synergie wäre neben dem Jugendhaus verfügbar.
  • Die Zahl der (Abend-) Veranstaltungen ist durch die Lärmschutzverordnung aufgrund der schon bestehenden Wohnbauten sehr deutlich begrenzt worden. Es ist kein gutes Gebiet für eine einfache Eventhalle! Alle Veranstaltungen mit viel Lärm wurden mit Ausnahme des Fohlenmarkts aus der Elsenzhalle bereits verbannt und finden schon heute ohnehin woanders statt.
  • Nutzungskapazitäten für Kulturveranstaltungen: Sinsheim hat inzwischen in der Kernstadt zwei große, neu renovierte Hallen (Dr. Sieber-Halle und Turnhalle Carl-Orff-Schule) und ein Kulturquartier, außerdem gibt es noch das Kulturzentrum Stiftskirche Sunnisheim. Überall dort wurde sehr viel Geld aufgewendet, damit Veranstaltungen gute und moderne Bedingungen haben. In den Stadtteilen gibt es zudem zahlreiche Mehrzweckhallen.
  • Für den Fohlenmarkt gibt es die Option eines gemieteten Festzelts auf dem für diese Art von Veranstaltungen konzipierten Festplatz. Dass hierzu der Fohlenmarkt neu überplant, werden sollte muss kein Schaden sein. Dieses Zelt könnte zwei Wochen lang auch noch für andere Zwecke nutzbar gemacht werden (Festival, Messen, Tierschauen)

Fazit:

Die Elsenzhalle ist einfach „aus der Zeit gefallen“! Auch wer in der Halle viele schöne Veranstaltungen erlebt hat sollte erkennen, dass diese nicht zu halten ist.

Wie geht es weiter?

Für eine breite Meinungsbildung und Entscheidung müssen alle Fakten in einer großen Informationsveranstaltung auf den Tisch. Es ist wichtig, dass alle Bürger*innen sich ein Bild machen können, ob und wofür eine neue oder sanierte Elsenzhalle überhaupt noch gebraucht würde. Es ist wichtig zu erfahren, was ein solches Projekt in allen Abstufungen kosten würde, bevor man für „Ja, ich will, dass die Elsenzhalle bleibt“ unterschreibt. Die aufzubringende Summe wäre nicht gerade klein. Geld, das an anderer Stelle schmerzlich für wichtige Projekte fehlen würde. Wir vom Gemeinderat wurden dazu schon ausführlich informiert, ein Abriss ist danach für uns von der Fraktion Bündnis90/Die Grünen realistisch betrachtet unumgänglich.

Wir wünschen uns eine breite Bürgerbeteiligung, um herauszufinden, was unserer Stadt gut tut für zukünftige Generationen. Viele soziale und ökologische Ideen können so gemeinsam für dieses Gebiet entwickelt werden.

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