Die Kriminalitätsstatistik ist immer ein bisschen mit Vorsicht zu genießen. Das hat unter anderem mit der Dunkelziffer zu tun – sowie in diesem Jahr mit der Tatsache, dass das gesellschaftliche Leben im Zuge der Corona-Pandemie stark reduziert ist. Außerdem sagen die oft sehr allgemeinen Zahlen meist nicht sehr viel aus. Handelt es sich bei den Drogendelikten um Marihuana oder um die Entwicklung einer harten Drogenszene? Wie wirkt sich der Anstieg von Körperverletzungsdelikten auf die Sicherheit der Sinsheimer Bevölkerung aus?
Klar ist, dass sich einige Bereiche der Innenstadt für die Sinsheimerinnen und Sinsheimer unsicherer anfühlen als früher. Objektiv betrachtet handelt es sich bei Pöbeleien und Gewalt in der Innenstadt aber Konflikte innerhalb rivalisierender Gruppen. Für die Sinsheimer Bevölkerung geht davon keine Gefahr aus. Es gibt keinen messbaren Anstieg der „Straßenkriminalität“.
Gut ist: Die Zahl der Straftaten ist insgesamt zurückgegangen. Und das nicht erst 2020, sondern auch schon in den Vorjahren. Der Trend widerspricht allen Befürchtungen, der Zuzug der vielen Flüchtlinge werde das Land destabilisieren. Das tut er nicht.
Schlecht ist: es steigt durch den Lockdown die Gewalt zwischen Partnern und in Familien, denn latente Konflikte brechen aus und es mangelt an sozialer Kontrolle.
Sicher ist: Die Polizeistatistik ist kein Spiegelbild der Kriminalitätsrealität, sondern nähert sich ihr allenfalls an. Und lässt viel Interpretationsspielraum – als Basis für politische Maßnahmen.
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